Begriffe aus dem Karate
Was Du als Karateschüler wissen solltest
Kumadera (jap. 熊寺) ist japanisch und bedeutet Bärentempel. Die tiefere Bedeutung zu diesem Namen der auch der Name unserer Karateschule ist kannst Du –> hier nachlesen.
Das Dôjô (jap. 道場) ist der Übungsraum, der Ort an dem eine japanische Kampfkunst ausgeübt wird. Oft ist mit Dôjô auch eine Karateschule oder ein Karateverein gemeint. Korrekt aus dem japanischen übersetzt bedeutet Dôjô: "Der Ort an dem der Weg geübt wird."
Von Karateschülern und Karatemeistern wird der Dojo erst nach einer Verbeugung am Eingang betreten. In unserer Karateschule Kumadera ist das verbeugen vor dem Betreten des Dôjô Pflicht.
Das Dôjôkun (jap. 道場訓) ist das Regelwerk, dass jeder Schüler bei Kumadera im Laufe der Zeit lernt und im Ideal als eigene Werte verinnerlicht. Zunächst wird eine von Dennis Albrecht vereinfachte Form gelehrt, die für die jüngeren Schüler besser zu verstehen ist.
Sei höflich und bescheiden.
Vervollkommne deinen Charakter.
Sei geduldig und beherrscht.
Sei gerecht und hilfsbereit.
Sei mutig.
Beim Erreichen der Oberstufe wird zusätzlich das japanische Original eingeführt, nicht zuletzt in Vorbereitung auf die Dan-Prüfung die vor unserem Großmeister Shihan Sadashige Kato abgelegt wird.
Eins ist:
Nach Vollendung der Persönlichkeit streben.
一、人格完成に努むること
hitotsu, jinkaku kansei ni tsutomuru koto
Eins ist:
Den Weg der Wahrhaftigkeit bewahren.
一、誠の道を守ること
hitotsu, makoto no michi o mamoru koto
Eins ist:
Den Geist der Bemühung entfalten.
一、努力の精神を養うこと
hitotsu, doryoku no seishin o yashinau koto
Eins ist:
Den respektvollen Umgang hochschätzen.
一、礼儀を重んずること
hitotsu, reigi o omonzuru koto
Eins ist:
Sich vor unbesonnenem Mut in acht nehmen.
一、血気の勇を戒むること
hitotsu, kekki no yū o imashimuru koto
Da die Aussprache des japanischen für uns Europäer doch sehr besonders ist, braucht es viel Übung. Eine Sprechprobe wie sich das Dojokun anhören sollte von Sensei Dennis Albrecht.
Der "Gi" (jap. 着) oder auch "Dôgi" (jap. 道着) ist die Bezeichnung für den Karateanzug. Der "Karate-Gi" besteht aus drei teilen:
- Jacke (jap. Uwagi 上衣 oder 上着 )
- Hose (jap. Zubon ズボン )
- Gürtel (jap. Obi 帯 )
In der Karateschule Kumadera tragen wir unser Dôjô-Mon (Wappen der Karateschule) auf der linken Brust. Ein weiteres Bekleidungsstück sind die Bambuslatschen oder Strohlatschen (jap. Zôri 草履 )
Karate (jap. 空手) ist eine japanische Kampfkunst, bei der man lernt, seine Hände und Füße als Waffen zur Verteidigung zu gebrauchen. Der Zweck des Karate-dô liegt aber nicht in der Anwendung dieser Waffen, sondern in der Gesunderhaltung und Persönlichkeitsbildung. Der Gebrauch von Karate-Techniken zur Selbstverteidigung ist immer das letzte Mittel! Eine wichtige Regel im Karate ist: „karate ni sente nashi“ 空手に先手無し 。„Im Karate gibt es keinen ersten Angriff“
Entwickelt wurde diese Kampfkunst ursprünglich auf den Ryukyu Inseln (Okinawa) im Ostchinesischen Meer (Pazifischer Ozean). Bis Ende des 19. Jahrhunderts wurde Karate immer Geheim trainiert und ausschließlich von Meister zu Schüler weitergegeben. Seit 1875 gehört Okinawa offiziell zu Japan. Verschiedene Meister öffneten sich und brachten das Karate auf die Hauptinsel nach Japan. Das japanische Karate wie wir es heute kennen wird in vier große Stile unterteilt: Shôtôkan, Gôjû Ryû, Wadô Ryû und Shitô Ryû.
Der Begriff Karate wird heute als "leere Hand" übersetzt. Fälschlicher Weise wird oft erklärt, dass diese Übersetzung bedeutet das man Karate grundsätzlich ohne Waffen ausübt - dies ist allerdings historisch gesehen ein Irrtum. Der Begriff "leer" steht für einen "leeren Geist" also dem Umstand das man während des Karatetrainings im besten Fall an nichts denkt. Deshalb spricht man beim Karate auch gerne von "Zen in der Bewegung".
Ursprünglich wurden allerdings andere Schriftzeichen verwendet. Bis in die 1930er-Jahre hinein war die Schreibweise 唐手 gebräuchlich - übersetzt bedeutet dies "Hand der Tang" was soviel wie Hand aus China oder Chinahand bedeutete. Im zuge der Japanisierung und dem aufkeimenden japanischen Nationalismus wurden die Schriftzeichen von Meister Gichin Funakoshi in die heutige Schreibweise 空手 verändert.
Einer der zuvor erwähnten Meister war Gichin Funakoshi ein Grundschul-Lehrer aus Okinawa. Er gilt heute als „Vater“ des japanischen Karate. Aus seiner Lehre entwickelte sich der Shôtôkan-Stil – die am weitesten verbreitete Stilrichtung im Karate-dō. Hauptmerkmal des Shōtōkan-Stils ist der Kampf in einer möglichst weiten Distanz zum Gegner, trotz dessen werden Techniken des Nahkampfes und für die Selbstverteidigung nicht vernachlässigt. Der Tiger gilt als Symbol des Shôtôkan-Karate.
jôdan = obere Stufe
chûdan = mittlere Stufe
gedan = untere Stufe
hiza shita = unterhalb des Knies
hidari = links
migi = rechts
mae = vorwärts
yoko = seitwärts
ushiro = rückwärts
uchi = innen
soto = außen
gawa = Seite
uchi gawa = Innenseite
soto gawa = Außenseite